Der Jakob Ess-Weg vom Vorderen Pfannenstiel bis zur Forch |
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1. Kapitel.
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Karte 1. Überblick
Ausschnitt aus der Karte 2, Massstab 1 25'000. Die gesamte Karte kann angeklickt werden im JPG-Format (767KB) oder im PDF-Format (1'776KB) Der Verlauf der bestehenden Wege, welche als durchgehender Jakob
Ess-Weg benannt und signalisiert werden sollen, wurde bei wichtigen
Kreuzungen und Abzweigungen mit roten Kreisen markiert. |
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Der in diesem Kapitel beschriebene und bereits gebaute Weg wird im
folgenden Kapitel mit "obere Variante" bezeichnet. |
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2. Kapitel
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Inhaltsverzeichnis |
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Kurzfassung | Kurzfassung
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1968
die Idee: Ein Aussichtsweg Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch 1972 Wegbau: Vorderer Pfannenstiel - Hirzenberg 1973 Freileitung: Vergeblicher Widerstand der Bevölkerung 1974 Rahmenkredit für Fusswege in Meilen: Ohne Erfolg 1976 Wegbau: Hirzenberg - Breiti 1978 die Ehrung: Jakob Ess-Weg |
1968 bis 1978: Die Geschichte einer Idee - sie ist weitgehendend realisiert |
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2001
eine Bilanz: Der Jakob Ess-Weg Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch
ist baulich fast vollendet Die Weglücke beim Arbach Die Weglücke im Rappentobel Die Umgehung der Weglücken Arbach und Rappentobel Verzicht auf den Bau der Weglücken Arbach und Rappentobel Die Schaffung eines durchgehenden Jakob Ess-Weges Der Jakob Ess-Weg in Bildern |
2001: Die Idee von 1968 wird aufgegriffen und weiter bearbeitet. |
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Kurzfassung |
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Von der Bus-Haltestelle Vorderer Pfannenstiel aus führt
ein viel begangener regionaler Wanderweg über den Rücken des
Pfannenstiels bis zur Bahn-Station Forch. In den sonnenarmen Jahreszeiten
wäre eine Wegverbindung erwünscht, die auf der Südseite des
Pfannenstielrückens hauptsächlich den Waldrändern entlang verlaufen
würde. |
Gefordert ist die Zusammenarbeit
der Gemeinden Meilen, Herrliberg und Küsnacht, einen regionalen Jakob
Ess-Weg vom Vorderen Pfannenstiel bis zur Forch zu schaffen.
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Eine
gedrängte Zusammenstellung dieser Webseite ist auf Seite 64 bis 67 des
Heimatbuches Meilen 2001 erschienen. Bezug des Heimatbuches über die
Webseite www.heimatbuch-meilen.ch Der Artikel im Heimatbuch wurde im Juli 2001 abgeschlossen; die vorliegende Webseite ist aktueller.
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Heimatbuch Meilen
2001, ISBN 3-908706-00-9
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1968 die Idee: Ein Aussichtsweg Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch |
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"Von
der Forch zum Vorderen Pfannenstiel führt heute - grösstenteils durch
den Wald - ein Wanderweg, welcher sehr viel begangen wird. An der
letzten Vorstandssitzung hat der VVM Stellung genommen zum Vorprojekt
eines zusätzlichen Wanderweges, welcher in schönster Aussichtslage vor
allem dem Waldrand entlang führt und dieselben Ausgangspunkte
verbindet, wie der bestehende Weg. In den sonnenarmen Jahreszeiten
würde die Bevölkerung einen solchen Weg sehr schätzen. Wir erlauben
uns, Sie um Ihre Stellungnahme zu diesem Vorschlag zu bitten." Mit diesen Worten begrüsste der VVM am 22. Dezember 1969 die Gemeinderäte von Meilen, Herrliberg und Küsnacht sowie die Verkehrs- und Verschönerungsvereine von Herrliberg und Küsnacht. Beigelegt waren Vorprojektpläne (Anmerkung 1), in denen die Linienführung des Aussichtsweges dargestellt war. Das Projekt von rund 9 km Länge enthielt etwa 3 km vorhandene und rund 6 km neu zu erstellende Wege. Vorgesehen waren vor allem Wege entlang Waldrändern, je nach Situation aber auch Teilstücke, die ganz im Wald lagen oder übers offene Feld führten. Der Weg verläuft vom Vorderen Pfannenstiel bergwärts von Toggwil und dem Hof Aarbach bis zur Schönalp, dann zu den beiden Weilern Hasenacher und Rütihof und anschliessend meistens den Waldrändern entlang bis zur Forch. |
Der Verkehrs- und
Verschönerungsverein Meilen (VVM) gelangt an alle drei betroffenen
Gemeinden: Meilen, Herrliberg und Küsnacht.
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Schon nach einer Woche teilte der Gemeinderat Küsnacht dem VVM mit, dass er die Anfrage seiner Baukommission zur Prüfung und Antragstellung unterbreitet habe. Am 19. Februar 1970 stimmte der Gemeinderat dem Vorprojekt grundsätzlich zu. Er unternahm gleichzeitig die ersten Schritte, indem er die Baukommission damit beauftragte, "mit den in der Gemeinde Küsnacht für die Weganlage in Frage kommenden Grundeigentümern Verhandlungen über den Erwerb der dem öffentlichen Gebrauch dienenden Fusswegrechte zu führen." | Küsnacht: Erteilt der
Baukommission den Auftrag, Wegrechtsverhandlungen aufzunehmen
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Der Gemeinderat Herrliberg spricht sich ebenfalls für die Realisierung dieses Weges aus. Er findet aber, der VVM habe in seinem Vorprojekt die mutmasslichen Baukosten mit Fr. 50'000 bis 100'000 für die Gemeinde Herrliberg reichlich hoch geschätzt . "Der Gemeinderat behält sich das Recht vor, über Detailfragen separat Beschluss fassen zu können." | Herrliberg: "Die Kosten sind
zu hoch geschätzt."
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Mit
Beschluss vom 17. Februar 1970 stimmt auch der Gemeinderat Meilen dem
Projekt des VVM grundsätzlich zu. Wie der Gemeinderat von Herrliberg,
beschäftigen ihn vor allem die Kosten: "Zwecks Erhältlichmachung
eines Beitrages von den übrigen, unteren Seegemeinden, Zumikon,
Zollikon und Erlenbach, sowie eventuell von der Stadt Zürich, wird das
Projekt einer nächsten Sitzung der Regionalplanungsgruppe Pfannenstiel
zur Stellungnahme unterbreitet." Die Regionalplanung kümmerte sich nicht gross um diesen Weg; es bedurfte vielmehr der Initiative des frisch gewählten Tiefbauvorstandes Hans Holenweg, dass zwei Abschnitte dieses Weges innert weniger Jahre gebaut wurden. Mit Steuergeldern aus Meilen, auch für "Fremde". |
Meilen: Möchte die Kosten auf
weitere Kreise verteilen.
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Der VVM
lud die Gemeinderäte und die Vorstandsmitglieder der Verkehrs- und
Verschönerungsvereine der drei beteiligten Gemeinden ein, das Trasse
des projektierten Weges zu begehen. Am Sonntagmorgen des 10. Mai 1970
erschien die stattliche Zahl von 26 Personen beim Vorderen Pfannenstiel,
liess sich das Projekt erklären, und machte sich dann auf den Weg:
Streckenweise über vorhandene Wege, und dort, wo der Weg noch nicht
gebaut war über Stock und Stein. Gegen Mittag trafen alle auf der Forch
ein, begeistert von den Eindrücken, die sie bei der Wanderung erlebt
hatten. Der Gemeinderat Meilen liess sich bei diesem Anlass vertreten durch Walter Gisler und Max Brändli; vom VVM erschienen Hans Ammann jun., Heidi Brandenberger, Christoph Maag jun., Paul Märki, Rudolf Rüegg und Niklaus Schleiffer. Von Herrliberg nahmen teil zwei Gemeinderäte, von Küsnacht zwei Gemeinderäte und vier Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsvereines. Anmerkung 1. Vorprojekt vom 14. Juni 1969: "Wanderweg Forch bis Vorderer Pfannenstiel". Projektverfasser: Paul Märki, Präsident des VVM (1962-1974) und Gemeindeingenieur von Meilen (1960-1972). Das Vorprojekt besteht aus den beiden folgenden Plänen: - Situation 1:25'000 mit Längenprofil 1:25'000 / 2'500, - Situation 1 : 5'000.
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Wanderung entlang dem
projektierten Weg
Sonntag 10. Mai 1970, 07h 30: Beginn der Wanderung zur Forch bei der inzwischen abgebrochenen Scheune im Hirzenberg, dort wo wenig später der Rastplatz gebaut wurde. Paul Märki heftete sein Projekt an die Wand der Scheune und erklärte den Anwesenden den Verlauf des projektierten Weges. |
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1972 Wegbau: Vorderer Pfannenstiel - Hirzenberg |
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Um 1971 erstellte die Gemeinde Meilen am früheren Standort einer alten Scheune einen neuen Rastplatz mit einer grosszügigen Überdachung, Sitzbänken, Feuerstelle und Brunnen. Der Zugang erfolgte über einen bestehenden Weg vom Hinteren Pfannenstiel her. | Rastplatz Hirzenberg
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Am 26.
Januar 1972 beschliesst der Gemeinderat, als 1. Teilstück des Weges die
440 m lange Strecke bis zur projektierten Raststätte Hirzenberg mit
einer Breite von 3.2 m erstellen zu lassen. Er genehmigt die
Wegrechtsverträge mit den Grundeigentümern H. Weber, T. Steiger und
Erben F. Brupbacher. Für Baumaterial und Wegrechtsentschädigungen
beschliesst er in eigener Kompetenz einen Kredit von Fr. 37'000.-. Die
Arbeiten werden noch im Winter durch die Strassenarbeiter unter Leitung
von Tiefbauvorstand Hans Holenweg (Anmerkung 2)
ausgeführt. Im Jahresbericht 1972 verdankt der VVM seinem Vorstandsmitglied Hans Holenweg und dem Strassenmeister Hans Hugentobler mit seinen Mitarbeitern die gute Arbeit. |
Bau des Weges vom Vorderen
Pfannenstiel bis zum Rastplatz Hirzenberg
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Bild rechts:
Im Grossformat ein Plan aus dem Jahre 1972. |
Grossformat | ||
Frau
Margrit Kindlimann, Aktuarin des VVM (Verkehrs- und
Verschönerungsverein Meilen) verwendet die Berichterstattung in der NZZ
und einen Plan des neuen Weges für den Versand von 750 Werbebriefen.
Dadurch gewinnt der Verein 182 neue Mitglieder und erreicht einen
Mitgliederbestand von 412 Personen. Anmerkung 2: Hans Holenweg war Gemeinderat in Meilen von 1970 bis 1980.
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Vollständiger Text | ||
1973 Freileitung: Vergeblicher Widerstand der Bevölkerung |
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Nachstehend
werden nur einige wenige Streiflichter gezeigt zu den erbittert
geführten, aber erfolglosen Streitigkeiten zwischen Behörden und
engagierten Frauen und Männern aus der Bevölkerung, die sich gegen die
Freileitung wehrten. Anschliessend behandelt der Verfasser etwas
ausführlicher die allgemeinen Erkenntnisse, die man im Hinblick auf
ähnliche zukünftige Probleme gewinnen kann. Bild rechts: Freileitung entlang dem Jakob Ess-Weg. Sie stört erheblich den Ausblick auf Alpen und See. |
Grossformat | ||
Bild
rechts: Die umstrittene Freileitung am Pfannenstiel gehört zur Speiseleitung von Aathal nach Herrliberg. Skizze nach der Vorlage im Grossformat. (Anmerkung 3). |
Grossformat | ||
Am 28. Januar 1970 orientierte der Gemeinderat darüber, dass die bestehende Freileitung vom Vorderen Pfannenstiel bis zur Gemeindegrenze beim Hof Arbach durch eine neue Leitung ersetzt werde. Niemand reagierte. | Information in der
Zürichsee-Zeitung, Rubrik Gemeinderatsverhandlungen
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Zwei Jahre später wurden die Betonmasten aufgestellt. Erst dies löste eine Lawine von Protesten aus. Die Zürichsee-Zeitung sammelte Unterschriften und veröffentlichte Leserbriefe aus allen Teilen der Schweiz. Bereits am 27. Januar 1973 meldete die Zürichsee-Zeitung 2727 Unterschriften aus einer Postkarten- und Listenaktion. | 2727 Proteste aus der ganzen
Schweiz
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In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Kantonsrat Ernst Berger wies der Regierungsrat darauf hin, dass die neue Freileitung lediglich eine bestehende Freileitung ersetze, und dass eine Teilverkabelung bei den Übergangsstellen unerwünschte Bauten erfordert hätte (Anmerkung 5). | Schildbürgerstreich am
Pfannenstiel? - Kleine Anfrage im Kantonalen Parlament (Anmerkung
4)
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Die
Generalversammlung des VVM unterstützte am 5. Februar 1973 eine
Initiative "Keine Freileitungen am Pfannenstiel". Der VVM
wirft dem Gemeinderat Meilen und den NOK vor, dass diese lediglich davon
sprechen, dass eine Verkabelung zu teuer sei, und dass sie nicht
Stellung nehmen dazu, dass in der Initiative auch empfohlen wird,
teilweise eine andere Linienführung zu studieren. Die Pressemitteilung
des VVM schliesst mit den Worten "Der VVM hat im Dezember 1969 den
Bau eines Wanderweges auf dem Südhang des Pfannenstiel, zwischen Forch
und Vorderer Pfannenstiel angeregt. Dieser würde durch diese
Freileitung stark beeinträchtigt (Anmerkung 6)." Die Initiative "Keine Freileitungen am Pfannenstiel" vom 15. Januar 1973 wurde von 1221 Meilemern, rund einem Fünftel der damals allein stimmberechtigten Männer am 15. Februar 1973 dem Gemeinderat eingereicht. Als Initiant zeichnete W. M. Müller; Erstunterzeichner waren: Ernst Berger, Dr. Christoph Blocher, Paul Märki, Willibald Weber und Walter Winter (Anmerkung 7). |
Initiative "Keine
Freileitung am Pfannenstiel"
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Die
Initiative wurde an der vorberatenden Gemeindeversammlung vom 29. Juni
1973 behandelt. Weil die Folgekosten in der Grössenordnung von 5
Millionen Franken bei Annahme der Initiative die Kompetenz der
Gemeindeversammlung überschritten hätten, hatte der Gemeinderat auf
den 29. September 1973 eine Urnenabstimmung angesetzt. Der Initiant stellte an der Gemeindeversammlung einen Abänderungsantrag. Er bat den Gemeinderat, für eine Teilverlegung der Freileitung eine Kreditvorlage auszuarbeiten, welche innerhalb der Finanzkompetenz (500'000 Franken) der Gemeindeversammlung liegen sollte. Eine eindeutige Mehrheit der Gemeindeversammlung lehnte jedoch diesen Antrag ab. Der Initiant zog wenig später die Initiative zurück und die vorgesehene Urnenabstimmung fand nicht statt. |
Misserfolg der Initiative an der
Gemeindeversammlung und Rückzug
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Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis sich ein Anlass bietet, über die störende Freileitung neu zu befinden. Der Verfasser möchte aber drei Schlussfolgerungen ziehen, die ganz allgemein gelten für raumplanerische Entscheidungen, und die auch an vielen anderen Beispielen illustriert werden können: | Ein Musterbeispiel für
schlechtes Vorgehen im Hinblick auf wichtige raumplanerische
Entscheidungen
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Nachdem der Gemeinderat Meilen der NOK bereits 1970 einen positiven Vorentscheid für den Neubau der Hochspannungsleitung gegeben hatte, fühlte er sich moralisch daran gebunden. | Die wichtigsten Entscheide fallen
oft am Anfang
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Bei
vielen Sachverhalten genügt eine verbale Information. Dazu ein
Beispiel: "Die Kirche Meilen wird zwecks Erweiterung der Seeanlage
abgebrochen" als kleine Notiz im Meilemer Anzeiger würde genügen,
um die Reaktion der Bevölkerung erkennen zu können. Für die
Erneuerung einer Freileitung entlang einem Aussichtsweg genügt eine
solche Information nicht. Die Öffentlichkeit kann nur mit Fotomontagen
sachgerecht informiert werden. Heute würde man dies mit elektronischen
Hilfsmitteln machen, 1970 hätte man dies mit den damals üblichen
klassischen Methoden darstellen können (Anmerkung
8). Der Gemeinderat Meilen hatte keinerlei zusätzliche Entscheidungsgrundlagen verlangt. Statt dessen hatte er lediglich darauf hingewiesen, dass die neue Freileitung auf Betonmasten in Abständen von 120 bis 160 Metern vorgesehen sei. "Diese Kabelführung tritt anstelle der heute bestehenden Leitung, welche von Holzmasten in Abständen von rund 40 Metern getragen wird. Durch diese Änderung wird in landschaftlicher Hinsicht eher eine Verbesserung erreicht, sodass sich der Gemeinderat unter Anerkennung der Notwendigkeit dieser Leitung für die Stromversorgung genötigt gesehen hat, auf eine Inhibition zu verzichten." (Anmerkung 9) Eine Argumentation, die zwar vernünftig tönte, die im konkreten Fall aber falsch war, wie sich nachträglich zeigte. |
Die Information der
Öffentlichkeit soll dem Projekt angepasst sein
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Der
Gemeinderat Meilen begegnete der Opposition mit dem Argument, dass eine
Verkabelung ausserordentliche Mehrkosten verursachen würde. Dies ist
richtig. In einer frühen Planungsphase hätte die Behörde jedoch drei Varianten mit entsprechenden Kostenschätzungen und Fotomontagen verlangen müssen: Die Variante Verkabelung und zwei Varianten für andere mögliche Linienführungen. Ohne diese Grundlagen hat der Gemeinderat Meilen nur einen emotionalen Entscheid fällen können, über den sich bis heute Tausende von Spaziergängern auf dem Jakob Ess-Weg geärgert haben. |
Zu einer guten Planung gehören
Varianten
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Anmerkung
3: NZZ vom 4. Februar 1973 Anmerkung 4: Zürichsee-Zeitung vom 12. Dezember 1972 Anmerkung 5: Zürichsee-Zeitung vom 9. Februar 1973 Anmerkung 6: Brief des VVM an die Zürichsee-Zeitung vom 6. Feb. 1973 Anmerkung 7: Zürichsee-Zeitung vom 27. Juni 1973 Anmerkung 8: Ein gutes Beispiel für eine zweckmässige Information der Öffentlichkeit hat der damalige Ortsplaner von Meilen, Rolf Meyer - von Gonzenbach in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts geschaffen. Mit zahlreichen Skizzen zeigte er der Meilemer Bevölkerung, wie sich die erste Bauordnung von Meilen voraussichtlich auf unser Dorf- und Landschaftsbild auswirken würde. Anmerkung 9: Zürichsee-Zeitung vom 28. Januar 1970 mit Wiederholung am 1. Februar 1973
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Anmerkungen
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1974 Rahmenkredit für Fusswege in Meilen: Ohne Erfolg |
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1974 unterbreitete der damalige Tiefbauvorstand Hans Holenweg dem Gemeinderat den Antrag, durch die Stimmberechtigten einen Rahmenkredit von 1.5 Millionen Franken zu bewilligen zu lassen, damit in Koordination mit laufenden privaten Bauvorhaben während 6 Jahren kurzfristig Weg- und Trottoirbauten erstellt werden könnten, ohne dass für jeden Abschnitt die Gemeindeversammlung hätte bemüht werden müssen. Der Gemeinderat wies in seinem Beschluss vom 9. September 1974 auf folgende, in jenen Jahren realisierte Beispiele hin:
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Die Idee eines Rahmenkredites
für Fusswege
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Der
Gemeinderat stimmte dem Antrag von Hans Holenweg zu. Dass die Behörde
vielleicht nur halbherzig hinter der Idee stand. kann man zwischen den
Zeilen des Beschlusses herauslesen. Statt die Gemeindeversammlung
entscheiden zu lassen, wurde nämlich ein Vernehmlassungsverfahren
durchgeführt bei: Wachtvereinigung Obermeilen, Quartierverein
Feldmeilen, VVM, Naturfreunde Meilen und Privatwaldverband Meilen. Das
Ergebnis der Vernehmlassung liegt nicht bei den Akten des VVM. Die Idee
des Rahmenkredites wurde nicht weiter verfolgt.
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Vernehmlassung und Versenkung in
einer Schublade
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1976 Wegbau: Hirzenberg - Breiti |
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Von
seiner früheren Arbeit als Gemeindeingenieur weiss der Verfasser, dass
eine Verwaltung oft bedächtig arbeitet und manches Dossier blieb
wochenlang auch auf seinem Pult liegen. Wenn sich aber der damalige
Tiefbauvorstand Hans Holenweg für etwas begeisterte, konnte es auch mal
sehr rasch gehen. Dies sei belegt an der Chronologie des Wegabschnittes
Hirzenberg-Breiti:
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Mit Hans Holenweg konnten die
Mühlen der Verwaltung auch rasch mahlen.
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Bild
rechts: Neuer Weg, Abschnitt Hirzenberg - Breiti. Darstellung auf Wanderkarte Kanton Zürich 1:25'000, Blatt 5, Zürichsee Pfannenstiel. Herausgegeben 1995 von den ZAW, Zürcher Wanderwege.
Im Grossformat Darstellung aus dem Jahre 1976. (Anmerkung 10) |
Grossformat | ||
Der Weg verläuft meistens dem Waldrand entlang. Diese Linienführung hat den Vorteil, dass der Weg sowohl der Holzabfuhr als auch der Bewirtschaftung der Felder dient. Nachteilig ist hingegen, dass sich die ökologisch besonders wertvolle Vegetation entlang des Waldrandes wegen des Weges nicht frei entfalten kann. | Vor- und Nachteile eines
Waldrandweges
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Der Weg wurde unter der Bauleitung des Tiefbauvorstandes durch die Firma Gebrüder Schneider AG und die Strassenwärterequipe der Gemeinde Meilen gebaut. Er ist 765 m lang, 3.5 m breit und weist ein maximales Gefälle von 16 % auf. In der Schlussabrechnung (Anmerkung 11) werden wegen des schwierigen Baugrunds Mehrkosten von Fr. 31'000 ausgewiesen. | Schwieriger Baugrund
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Anmerkung
10: Weisung an die Stimmberechtigten zur Gemeindeversammlung vom 26.
April 1976 Anmerkung 11: Schlussabrechnung, genehmigt durch die Gemeindeversammlung vom 24. April 1978.
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Anmerkungen
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1978 die Ehrung: Jakob Ess-Weg |
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Heute ist klar, welches der Jakob Ess-Weg ist. Bis zum Zeitpunkt dieser Namengebung zu Ehren des Wanderwegpioniers aus Meilen waren aber zahlreiche verschiedene Namen im Gespräch. Die nachstehende Tabelle zeigt, wann welcher Name zum ersten Mal aufgetaucht ist: | Ein Weg mit vielen Namen
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1969-1970, Veröffentlichung der Wegidee durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein Meilen (VVM) | Wanderweg Vorderer Pfannenstiel bis Forch oder Aussichtsweg | ||
26. Januar 1972 Gemeinderatssitzung Meilen | Pfannenstielweg | ||
14. Januar 1976 Projektmappe des Bau- und Vermessungsamtes | Hirzenbergfussweg | ||
26. April 1976 Weisung an die Stimmberechtigten zur Gemeindeversammlung | Panoramaweg oder Sonnenweg | ||
5. Oktober 1976 Gemeinderatssitzung | Sonnenweg am Pfannenstiel, Sunneweg oder Hirzenbergweg | ||
Spassige Vermengung des Namens des Tiefbauvorstandes Hans Holenweg mit dem von ihm erstellten Weg | Holenweg | ||
23. Dezember 1977 Schlussabrechnung des Bau- und Vermessungsamtes | Eichhaldenweg | ||
13. September 1978 Feierliche Namengebung durch den Gemeinderat bei der Einweihung des Jakob Ess-Gedenksteines | Jakob Ess-Weg | ||
Jakob Ess lud den Vorstand des VVM oft zu Vorstandssitzungen ein in sein Heim an die Pfannenstielstrasse 68. Bei den Erneuerungswahlen pflegte er zu sagen, dass er gerne weiterhin im Vorstand mitarbeite, solange in den Sitzungen nicht geraucht werde. Der Verfasser erinnert sich daran, mit Jakob Ess bereits lange vor der Projektierung über die Idee der Wegverbindung Vorderer Pfannenstiel - Rütibühl - Forch gesprochen zu haben. Jakob Ess war begeistert von der Idee, wies aber darauf hin, dass die Vereinigung Zürcher Wanderwege nicht die Aufgabe habe, Wegprojekte zu fördern, dass sie aber bestimmt den fertigen Weg signalisieren werde. | Jakob Ess im Vorstand des VVM:
Nicht rauchen während der Sitzungen
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Aus dem
Jahresbericht 1962 des VVM: "Unserem langjährigen Mitglied, Herrn
J. J. Ess wurde von der medizinischen Fakultät der Universität Zürich
die Würde eines Ehrendoktors verliehen für seine erfolgreiche
Tätigkeit als Förderer der Wanderwege. Der VVM freut sich sowohl über
die verdiente Ehrung seines Vorstandsmitgliedes als auch über die
Anerkennung, welche die Universität Zürich den Bestrebungen für die
Wanderwege im Dienste der Volksgesundheit zukommen liess." Jakob Ess hatte im Vorstand des VVM die Aufgabe der Berichterstattung in Presse. Sein Tod war auch für den VVM ein schwerer Verlust: "Der Verein verliert einen geschätzten, treuen Mitarbeiter, dessen Begeisterung und Initiative uns viel Jüngere immer wieder anspornte (Anmerkung 12)." |
Jakob Ess, Ehrendoktor der
Universität Zürich
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Am
Mittwoch, den 13. September 1978 begrüsste Gemeindepräsident Hans
Hauser zur Enthüllung des Gedenksteines von Dr. h.c. Jakob Ess dessen
Witwe, Frau Anna Hess und dessen Sohn, Prof. Dr. Hans Ess. An der
Gedenkfeier waren auch anwesend Tiefbauvorstand Hans Holenweg, Werner
Bolleter als Schöpfer des Gedenksteines, Alfred Dübendorfer als
Geschäftsführer der Zürcherischen Arbeitsgemeinschaft für
Wanderwege, Paul Kläger als Berichterstatter des Meilemer Anzeigers und
Hans Pfenninger, der den Gemeinderat auf den 10. Todestag von Jakob Ess
aufmerksam gemacht hatte. Der Stein wurde von der Gemeinde Meilen errichtet zum Andenken des am 12. September 1968 verstorbenen Jakob Ess. Der 1889 als Bauernsohn im thurgauischen Neuwilen Geborene wurde im Jahre 1924 an die Sekundarschule Meilen berufen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1955 wirkte. Jakob Ess gründete 1933 die Zürcherische Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege (ZAW) und zwei Jahre später die Dachorganisation, die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege (SAW). Jakob Ess publizierte viele Wanderbücher und leitete unzählige Wanderungen. Im Keller seines Hauses bemalte und beschriftete er persönlich die ersten gelben Wegweiser. 1962 verlieh ihm die Medizinische Fakultät der Universität Zürich die Würde eines Ehrendoktors, weil er "als Schöpfer und Planer unserer Wanderwege zum Förderer der Volksgesundheit" geworden sei (Anmerkung 14). |
Die Ehrung von Dr. h.c. Jakob
Ess am 13. September 1978
Ess-Gedenkstein am Jakob Ess-Weg. Zeichnung von Walter Appenzeller (Anmerkung 13) |
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Anmerkung
12: Jahresbericht 1968 des VVM, verfasst von Paul Märki am 23.
Februar 1969. Anmerkung 13: Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers übernommen aus: Walter Appenzeller, Auf Wanderwegen rund um den Zürichsee, Zürich, 3. Auflage 1999. Anmerkung 14: Quelle: Meilemer Anzeiger vom 22. September 1978
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Anmerkungen
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2001 eine Bilanz: Der Jakob Ess-Weg Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch ist baulich fast vollendet |
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a)
Gemeinde Küsnacht Walter Appenzeller (Anmerkung 15), Vorstandsmitglied des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Küsnacht erinnert sich noch gut an die Begehung des Wegtrasses im Jahre 1969. Seither sind in Küsnacht alle Wegstrecken im Rahmen der Ergänzung des Waldstrassennetzes gebaut worden. Walter Appenzeller war sich beim Bau der verschiedenen Wegabschnitte in Küsnacht stets bewusst, dass sie Bestandteil eines Weges zwischen Forch und Vorderem Pfannenstiel sind. b) Gemeinde Meilen In Meilen wurde der östliche Teil des Weges erstellt, wie dies in den vorangehenden Kapiteln geschildert wurde. Der westliche Teil ist Rahmen der Waldzusammenlegung ebenfalls in den 1970-er Jahren gebaut worden. Diese Waldstrassen entsprechen in ihrer Linienführung zwar nicht genau dem ursprünglich vorgesehenen Wegprojekt, doch können sie als Bestandteile des durchgehenden Aussichtsweges verwendet werden. Somit sind in diesem Bereich keine zusätzlichen Wegbauten mehr nötig. In Meilen fehlt nur noch ein Fussweg im Rappentobel, der bei jedem Wetter begangen werden kann. c) Gemeinde Herrliberg In der Gemeinde Herrliberg hätte nur ein kurzes Wegstück Arbach (östlich der Schönalp) gebaut werden müssen. Dieses ist in Vergessenheit geraten. Auch ein Planer der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel weiss nichts von einem durchgehenden Wegprojekt (Anmerkung 16), denn leider wurde der Weg nicht im regionalen Verkehrsrichtplan aufgenommen. |
Nach 32 Jahren ist der
Aussichtsweg beinahe fertig gebaut
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93 %
des Weges Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch sind heute gebaut: 3.4 km oder 36 % des Weges bestand schon 1969, 5.4 km oder 57 % des Weges wurde zwischen 1970 und 2000 gebaut, 0.7 km oder 7 % des Weges fehlen. Bild rechts: Aussichtsweg Vorderer Pfannenstiel - Rütihof - Forch. Stand der Realisierung im Jahre 2001. Grüne Linie: Neuer Weg. Rote Kreise: Die beiden Lücken im Arbach und im Rappentobel Im Grossformat des Bildes rechts sind die heute markierten Wanderwege mit roten Linien dargestellt (Anmerkung 17). |
Bilanz in allen drei Gemeinden
Grossformat |
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Anmerkung
15: Interview mit Walter Appenzeller vom 19. Juni 2001 Anmerkung 16: Interview mit Hellmut Ringli vom 19. Juni 2001 Anmerkung 17: Ausschnitt aus der Landeskarte 1:50'000, Blatt 226 T, Offizielle Wanderkarte der SAW. Ausgabe 1990 / 1994
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Anmerkungen
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Die Weglücke beim Arbach |
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Die
Weglücke beim Arbach könnte wohl am einfachsten durch den Bau des
Verbindungsstückes A-B geschlossen werden. Für diese Weglücke und
auch für das bestehende Wegstück vom Felsendrund bis zum Punkt A
müssten ferner allfällig fehlende öffentliche Wegrechte erworben
werden. Die Kosten werden in der Grössenordnung von 100'000 bis 200'000 Franken liegen. Es sind auch andere, ähnliche verlaufende Wegverbindungen denkbar. Bild rechts: Grüne Linie im oberen Teil des Bildes: Neuer Jakob Ess-Weg Roter Abschnitt A-B: Fehlendes Wegstück Arbach (Ausschnitt aus der Wanderkarte Kanton Zürich 1:25'000, Blatt 5, Zürichsee Pfannenstiel. Herausgegeben 1995 von den ZAW, Zürcher Wanderwege. Die markierten Wanderwege sind hier dunkelrot eingezeichnet.) |
Die fehlende Wegverbindung A-B
führt durch fast ebenes Gelände.
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Die Weglücke im Rappentobel |
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Durch
das Rappentobel führt ein rund 300 m langes Wegstück D-E als
schmaler Fussweg. Dieser Weg ist bei schlechtem Wetter und bei
Hochwasser kaum begehbar. Zwar ist im Verkehrsrichtplan von 1997 der
Ausbau des Weges vorgesehen. Der Weg führt jedoch durch ein 1990
errichtetes Naturreservat und es ist abzuklären, wie weit ein Ausbau
als Fussweg diesem Reservat schaden würde. Nachstehend folgen einige
grundsätzliche Überlegungen zu diesem Zielkonflikt.
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Zielkonflikt im Naturreservat
Rappentobel
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Am 10.
Oktober 1990 liess der Gemeinderat Meilen die Stiftungsurkunde über die
Errichtung der "Stiftung Naturreservat Rappentobel Meilen"
beurkunden. Der Umfang des Reservates ist mit blauen Punkten auf der Karte oben eingezeichnet. Die Grundeigentümer verpflichten sich gegenüber der Stiftung, ihr Wald dem Stiftungszweck entsprechend zu nutzen. Der Holzertrag wäre im steilen Rappentobel kleiner als die von der Stiftung ausgerichteten Dienstbarkeitsentschädigungen; darum verzichten die Landeigentümer zugunsten der Stiftung oft auf die Auszahlung solcher Entschädigungen. |
1990: Stiftung Naturreservat
Rappentobel
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Artikel
3, Zweck: Die Stiftung setzt sich für ökologisch wertvolle Flora und
Fauna im Rappentobel ein. Zielsetzungen sind insbesondere:
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Zweck der Stiftung: Förderung
der natürlichen Entwicklung von Pflanzen und Tieren
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Dem
Stiftungsrat gehören Vertreter folgender Institutionen an:
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Der Stiftungsrat ist für die
Einhaltung des Stiftungszweckes verantwortlich.
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Im Verkehrsrichtplan der Gemeinde Meilen sind auch alle Fusswege enthalten. In diesem Plan ist vorgesehen, dass der Jakob Ess-Weg durchs Rappentobel verlängert werden muss (Wegteilstück D-E auf dem Bild oben). Dieser Verkehrsrichtplan ist am 25. März 1997 durch die Gemeindeversammlung von Meilen erlassen und noch im selben Jahr durch den Regierungsrat mit Beschluss Nr. 1826 genehmigt worden. Diese Planung stützt sich auf § 31 des Zürcher Planungs- und Baugesetzes und untersteht dem Bundesgesetz über Fuss- und Wanderwege. | 1997: Gemäss rechtskräftigem
Verkehrsrichtplan soll der Jakob Ess-Weg durchs Naturreservat
Rappentobel führen.
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Es ist nach meiner Meinung wenig sinnvoll abzuklären, wie dieser Widerspruch zwischen Naturreservat und Verkehrsrichtplan entstanden ist und welche Planung rechtlich gewichtiger ist. Es gilt vielmehr eine Lösung zu finden, in welcher die Anliegen von Spaziergängern und Naturschützern vernünftig koordiniert werden können. | Rechtsstreit Naturreservat kontra
Verkehrsrichtplan nicht sinnvoll. Gesucht ist vernünftige Lösung.
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Es sind
folgende Varianten im Rappentobel denkbar:
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Aufzählung möglicher
Lösungsvarianten für das Rappentobel
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Jede Variante sollte studiert und anschliessend beurteilt werden
bezüglich:
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Die Ausarbeitung von
Lösungsvarianten und der Vergleich aller Vor- und Nachteile sind die
Voraussetzung für einen zweckmässigen Entscheid.
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Die Umgehung der Weglücken Arbach und Rappentobel |
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Die
folgenden Abbildungen zeigen, welche bestehenden Wege benutzt werden
könnten, wenn man auf den Bau der Weglücken Arbach und Rappentobel
verzichten würde. Diese Darstellungen sind zwar sehr generell, doch zeigen sie, dass vermutlich auch ohne den Bau der Weglücken der Jakob Ess-Weg schon heute ein attraktiver regionaler Wanderweg sein könnte. |
Billige, gute Lösungen sind
möglich.
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Darstellung in Längenprofil und
Situation
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A-B:
Weglücke Arbach D-E: Weglücke Rappentobel Jede dieser beiden Weglücken kann oberhalb umgangen werden. Die Weglücke D-E Rappentobel könnte auch unterhalb über Toggwil umgangen werden. Diese Lösung ist aus zwei Gründen schlechter als die Umgehung oberhalb über den Punkt G: - Grösserer Höhenunterschied, - Begehung der Autostrasse bei Toggwil. Aus diesen Gründen wird die Umgehung über Toggwil nicht weiter diskutiert. Bild rechts oben: Längenprofil Bild rechts unten: Situation (Ausschnitt aus der Landeskarte der Schweiz, Offizielle Wanderkarte der SAW Schweizer Wanderwege 1:50'000, Blatt 226 T, Rapperswil,. Herausgegeben 1990/94 vom Bundesamt für Landestopographie. Die markierten Wanderwege sind hier dunkelrot eingezeichnet.) |
Längenprofil Situation |
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Bezeichnung |
Bau Weglücke |
Bau Weglücke |
Der Weg kann in vier theoretisch möglichen Kombinationen geführt werden. Sinnvoll ist entweder die obere oder die untere Variante. |
"Obere Variante" |
JA |
JA |
Es werden beide Weglücken gebaut. |
Variante "Schonung Rappentobel" |
JA |
NEIN |
Verzicht auf den Bau der Weglücke Rappentobel D-E. |
Variante "Schonung Arbach" |
NEIN |
JA |
Verzicht auf den Bau der Weglücke Arbach A-B. |
"Untere Variante" |
NEIN |
NEIN |
Verzicht auf den Bau der Weglücken Arbach und Rappentobel. |
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Im nächsten Kapitel wird die obere der unteren Variante gegenübergestellt. | |||
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Verzicht auf den Bau der Weglücken Arbach und Rappentobel |
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Die obere Variante ist schon heute begehbar. Für die untere Variante müssten die beiden Weglücken Arbach und Rappentobel ausgebaut werden. |
Die obere und die untere Variante
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Bild rechts:
Im Grossformat des Bildes rechts sind zusätzlich die heute markierten Wanderwege mit roten Linien dargestellt (Anmerkung 17). |
Grossformat | ||
In der
folgenden Tabelle werden in der linken Spalte vier Ziele genannt:
- Ein guter Jakob Ess-Weg, - Schutz des Rappentobels, |
Vergleich der oberen mit der
unteren Variante:
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Ziel |
Beurteilung |
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Ein guter Jakob Ess-Weg |
Die obere Variante führt durch schöne Riedgebiete, dagegen durchquert die untere Variante das interessante Naturreservat Rappentobel. Die obere Variante hat ein ausgeglicheneres Längenprofil als die untere Variante. Persönlich beurteile ich die untere Variante als die bessere. |
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Schutz des Rappentobels |
Falls der Jakob Ess-Weg als untere Variante durchs Rappentobel führt, würde er sorgfältig geplant und naturnah gebaut. Mit Tafeln würden die Spaziergänger gebeten, den Weg nicht zu verlassen. Ferner könnte das Naturreservat als Kompensation für die Wegimmissionen erweitert werden. Trotz dieser Massnahmen wird das Rappentobel mit der oberen Variante besser geschützt. |
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Tiefe Kosten |
Die untere Variante kostet für den Ausbau der Weglücken Arbach und Rappentobel und für eine allfällige Erweiterung des Naturreservates 200'000 bis 400'000 Franken. Bezüglich Kosten ist die obere Variante eindeutig besserr. |
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Rasche Realisierung |
Die obere Variante kann rascher realisiert werden als die untere Variante |
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Die Schaffung eines durchgehenden Jakob Ess-Weges |
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Der Jakob
Ess-Weg führt vom Vorderen Pfannenstiel über den Rütihof zur Forch. Ich
empfehle die obere Variante, weil diese schon vollständig gebaut ist. Für die untere Variante sind 93 % der gesamten Weglänge gebaut. Es bestehen zwei Weglücken Arbach und Rappentobel. |
Vorschlag für drei Massnahmen zur
Schaffung des Jakob Ess-Weges
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1. Die Gemeinderäte Meilen, Herrliberg und Küsnacht geben dem regionalen Wanderweg Pfannenstiel - Rütihof - Forch den Namen Jakob Ess-Weg. Dr. h. c. Jakob Ess wohnte in Meilen. Als Schweizer Wanderwegpionier wirkte er auch in der ganzen Region Pfannenstiel. Ich denke, dass dies die zuständigen Gemeinderäte dazu bewegen wird, den regionalen Wanderweg Vorderer Pfannenstiel - Forch nach seinem Namen zu benennen. |
1. Einheitliche Bezeichnung "Jakob Ess-Weg" in allen drei betroffenen Gemeinden |
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2. Die Gemeinderäte Meilen, Herrliberg und Küsnacht signalisieren den Jakob Ess-Weg einheitlich. Sie machen dies im Einvernehmen mit der Vereinigung Zürcher Wanderwege (Webseite www.zuercher-wanderwege.ch) . |
2. Einheitliche Wegweiser auf der ganzen Länge des Jakob Ess-Weges |
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3. Die Aufnahme einer Wegverbindung im Verkehrsrichtplan (Anmerkung 18) dokumentiert die Bedeutung eines Weges und kann bei allfälligen baulichen Veränderungen wichtig sein. Sowohl die Region Pfannenstiel als auch die einzelnen Gemeinden haben Verkehrsrichtpläne für Fuss- und Wanderwege. Diese werden von Zeit zu Zeit revidiert. Die Gemeinderäte von Meilen, Herrliberg und Küsnacht ersuchen in einer gemeinsamen Eingabe die Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel (Anmerkung 19) , den Jakob Ess-Weg als regionalen Wanderweg im regionalen Verkehrsrichtplan Pfannenstiel aufzunehmen. Die kommunalen Verkehrsrichtpläne werden bei einer kommenden Revision bezüglich des Jakob Ess-Weges ebenfalls ergänzt. |
3. Ergänzung des regionalen Verkehrsplanes Pfannenstiel |
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Anmerkung
18: Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich, 2. Abschnitt
Richtplanung, insbesondere § 30 und 31 Anmerkung 19: Präsident der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel ist Kurt Stettler, Drusbergstrasse 3, 8634 Hombrechtikon. Email-Adresse k.stettler@see-web.ch. Die Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel hat die Webseite www.zpp.ch.
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Anmerkungen
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Der Jakob Ess-Weg in Bildern |
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Bild
rechts: Ausgangspunkt des Jakob Ess-Weges ist der Vordere Pfannenstiel, erreichbar mit dem Pfannenstiel-Bus (www.pfannenstiel.ch). Foto 2001 |
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rechts: Der Rastplatz Hirzenberg Foto 2001 |
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rechts: Blick auf den Zürichsee und auf Meilen Foto 1969 |
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rechts: Der Jakob Ess-Weg verläuft über längere Strecken auch im Wald Foto 2001 |
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rechts: Ausblick auf den Albis Foto 1969 |
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rechts: Weg vom Weiler Hasenacher zum Rütihof Foto 1969 |
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rechts: Im Küsnachter Berg öffnet sich der Blick zur Forch Foto 1969 |
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rechts: Auch das andere Ende des Jakob Ess-Weges ist mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erschlossen, mit der Forchbahn. Foto 1969 |
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Paul Märki, Webseite vom 30. 11. 2001, letztmals revidiert am 07. 01. 2010 |